U20 wird Mitteldeutscher Vereinsmeister

Titelfoto v. l. n. r.: Adam Baranyai, Ole Pomrehn, Jan Niklas Kolzenburg, Claas Feick, Emil Eull, Daniel Nagel

Vom 06.–08.09.2024 fand die Mitteldeutsche Vereinsmeisterschaft der Altersklasse U20 in der Jugendherberge Pirmasens im Südosten Rheinland-Pfalz‘ statt. Nach der knappen, aber nicht schlechten Qualifikation über die Hessenrunde mussten wir also unter die besten zwei der sechs teilnehmenden Mannschaften gelangen, um uns für die „Deutsche“ zu qualifizieren.

Die Hinfahrt verlief spannend, aber letztendlich ging alles gut, egal ob Stau, Fähre oder knapper Umstieg in Kaiserslautern. Zumindest Emil durfte auch schöne Aussichten genießen:

Rheinüberquerung
Blick auf das Niederwalddenkmal

Untergebracht waren wir sowohl in einem Zimmer der Jugendherberge als auch in einem nahegelegenen Hotel. Die Jugendherberge war uns noch aus 2020 positiv in Erinnerung gewesen und die Zimmer ließen auch wenig zu wünschen übrig. Einzig bei der doch sehr langen Essensschlange besteht Verbesserungspotenzial.

Für uns – ohne Richard etwas ersatzgeschwächt – spielten Adam Baranyai (3/5 Punkte), Emil Eull (2,5/5), Daniel Nagel (2,5/5), Claas Marten Feick (2/5), Jan Niklas Kolzenburg (3/5) und Ole Pomrehn (4/5). Die zwar guten, aber für Einzelne doch ärgerlichen Einzelergebnisse lassen schon darauf schließen, dass es ein knappes Turnier gewesen sein würde.

Vor allem die soliden hinteren beiden Bretter sicherten uns wichtige Punkte.

Aber es wurde am Freitagabend auch direkt ernst, denn die erste Runde gegen den ESV Gera stand an. Die Geraer waren schon bei einigen MDVMs sympathische Konkurrenten gewesen und landeten – Vorsicht, Spoiler – am Ende auch auf Platz zwei. Es sah überhaupt nicht gut aus, denn an den ersten drei Brettern kamen wir über drei Remis nicht hinaus und beim Stand von 2,5:2,5 stellt Jan Niklas in besserer Stellung unter großem Zeitdruck eine Figur ein. Doch er gab nicht auf und kämpfte, kämpfte und kämpfte – nach 23 Uhr wunderten die sich auf dem Zimmer befindlichen Mannschaftskameraden, wie er das verlorene Turmendspiel noch so lange spielen konnte. Dann geschah es: Während Jan Niklas einem Remis immer näher kam, überschritt sein Gegner plötzlich die Zeit. Das bedeutete einen knappen Sieg mit Beigeschmack, nach dem wir uns erst mal erholen mussten.

Die zweite Runde gegen Lahnstein wurde aus unserer Sicht ein Ausrutscher. Wieder holten wir nur drei Remis an den Brettern 1–3, als Claas plötzlich das passierte, was Jan Niklas‘ Gegner in Runde 1 passiert war. Immerhin gereichte Oles Sieg uns noch zum 3:3-Unentschieden.

Dennoch wollten wir die dritte Runde klarer gestalten und vor allem an den ersten drei Brettern auch mal gewinnen. Das gelang recht gut: Zwar erlitt Ole seinen einzigen Punktverlust im Turnier, aber an den Brettern 2–4 gewannen wir und mit Adams erneutem Remis auch das Spiel mit 4:2.

Runde 3

Am Samstagabend blieb dann endlich auch etwas Zeit für die mittlerweile eng zusammengewachsene Mannschaft, etwas zu unternehmen. Auch wenn sich traditionellerweise sehr wenige zu einem kleinen Spaziergang durch Pirmasens mitreißen ließen, war der Stierbrunnen den Weg doch wert gewesen. 😉

Abends wurde es dann spannend, weil direkt neben der Jugendherberge ein Techno-Rave angekündigt war, der bis tief in die Nacht dauern sollte. Die Einschätzungen dieser Musik reichten dabei von „Woah, das erinnert mich an meine Jugend ;)“ und „Können wir da hingehen?“ bis zu „Lärmbelästigung“. Zum Glück (für die Musikgourmets) zeigte sich schnell, dass die Fensterscheiben der JH relativ gut schallisoliert waren, sodass wir in unserem Dornröschenschlaf nicht gestört wurden.

Runde 4

Obwohl Frankenthal nur zu viert angetreten war, hatten sie Gera in der dritten Runde einen Mannschaftspunkt abgenommen, sodass uns in der vierten Runde gegen den mit kleinem Abstand Erstgesetzten aus Illingen ein Remis reichen sollte, solange wir Frankenthal besiegten. So kam es auch: Adam konnte seinen ersten Sieg feiern (gegen den stärksten Gegner…) und wir spielten 3:3. Die letzte Runde sollte ja wohl nicht so schwer werden, oder?

Runde 5 – Ole muss noch 15 Minuten warten

Nun ja, ganz so einfach war es nicht. Zwar wären wir letztendlich sogar mit einer knappen Niederlage noch auf dem zweiten Rang eingelaufen und hätten uns für die DVM qualifiziert, aber nur, weil Weimar die Mitkonkurrenten aus Illingen besiegen konnte. Gegen Frankenthal verloren Emil und Daniel leider sehr unglücklich und auch Adam kam über ein Remis nicht hinaus. Zum Glück gelang es Claas, sich taktisch aus einer etwas verkrampft aussehenden Eröffnungsstellung zu befreien und uns damit – aufgrund der zwei kampflosen Siege – den 3,5:2,5-Sieg zu sichern. Das bedeutete für uns auch den ersten Platz und den Titel des Mitteldeutschen Vereinsmeisters U20 2024.

Auf der Heimfahrt zeigte sich das Wetter versöhnlich und bescherte uns an verschiedenen Orten schöne Regenbögen:

Die Deutsche Vereinsmeisterschaft wird in Breisach am Rhein stattfinden, was nur eine Brücke von Frankreich entfernt liegt. Das wird sicher eine schöne Erfahrung werden und wer weiß, vielleicht werden wir unseren vierten Platz aus dem letzten Jahr sogar noch verbessern können?