Die Runden 6 und 7 der Oberliga Ost B, die am Wochenende 24./25.02. stattfanden, schienen unter keinem guten Stern zu stehen, denn gleich von Anfang an war klar, dass unser Kapitän Hendrik nicht dabei sein wird. 

Eine Woche vorher kam dann noch die Info, dass Christian am Samstag fehlen wird, weil er eine berufliche Fortbildung besuchen muss. 

Freitagabends kam dann noch die Gemeinde Neuberg, die uns den Raum kurzfristig absagte, und wir mussten dann zum Feuerwehr Gemeindehaus nach Ravolzhausen ziehen. 

Die Mail ging am Freitagabend raus, und ich versuchte dann noch die gegnerischen Teams zusätzlich zu informieren, was auch tatsächlich dann funktionierte. 

6. Runde

Mein Mitfahrer Mark verpasste dann noch seinen Bus in Frankfurt, und so kam ich komplett gestresst zum Spielort. Zum Glück ließ Erfurt mein Brett frei, und so fuhren wir dann recht schnell den ersten Punkt ein. 

An den übrigen Brettern standen nur Thorsten und KJ etwas schwierig, der Rest sah vielversprechend aus. 

Zwischendurch klingelte dann tatsächlich mal ein Handy, aber das war, zum Glück, nur von einem Zuschauer, der nicht wusste, wie man die Weckfunktion programmiert. 

Nicht chronologisch die einzelnen Bretter:

Richard zeigte seine Klasse gegen Felix Julian Engers und konnte seine Spielstärke ausspielen. 2-0

KJ musste sich gegen seinen jungen Gegner Paul Seinsoth lange wehren und sein Gegner willigte am Ende in eine Zugwiederholung ein. 2.5 -0.5

Christopher spielte wie immer, er meinte, er habe kurzfristig einen Bauern eingestellt, für extrem viel Spiel (laut eigener Aussage nur Zufall… Ich bin mir da nicht so sicher), zumindest war sein Gegner Reiner Krüger schwer am Verteidigen und am Ende ein Sieg für uns. 3.5-0.5 

Mark stand lange sehr gut, und mindestens auf Gewinn gegen Jochen Terhorst, der sich aber umsichtig verteidigte und am Ende, nach fast 6h tatsächlich mit einem Remis belohnt wurde. 4-1

Thorsten geriet in eine schwierige London-Variante, bei ihm merkte man, dass er lange nicht gespielt hat. Zusätzlich hatte er sich Freitag abends krank gemeldet, aber am Samstag dann doch noch aufgerafft, um uns zu helfen. Danke Thorsten! 

Sein Gegner, Jochen Terhorst, hatte lange Zeit sehr viel Vorteil und baute den Druck immer mehr auf, aber da Thorstens viel Erfahrung hat und sich geschickt verteidigte, einigte man sich dann schließlich auch auf Remis. 4,5-1,5

Jens spielte eine gute Partie gegen Stefan Duzy, und man einigte sich nach langem Kampf auf Remis. 5-2 

Aaron spielte eine gute Partie, konnte gegen Heino Sunderbrink einen Bauern gewinnen, entschied sich aber dann die Dame zu geben, weil er ein gutes Spiel im Gegenzug erhielt. 

Leider wurde dann die Koordination seiner Figuren im weiteren Verlauf immer schwerer und am Ende musste Aaron leider unsere einzige Niederlage hinnehmen. 

5-3 und ein komplett verdienter Sieg gegen eine Erfurter Mannschaft, die, so muss man sagen, sicher stärker ist, als Ihre Elozahlen das so andeuten. 

7. Runde

Am Sonntag stand uns Christian wieder zur Verfügung, anscheinend brachte das auch unsere Gegner etwas durcheinander. 

Nicht chronologische Wiedergabe der Partien: 

Von Richards Partie habe ich nicht viel mitbekommen, da er und Christian auf der Bühne gespielt haben. Ausgangs der Eröffnung sah es ok aus, ich denke danach hat er seinen Gegner, Philipp Humburg, überspielt.

1-0 an Brett 1, denke verdient.

Christians Partie war sehr eindeutig. Sein Gegner Richard Zienert spielte sehr aktiv mit Schwarz, griff sehr früh am Königsflügel an und wurde dann im Zentrum einwandfrei ausgekontert. Sehr starke Partie von unserem Künstler. 

2-0

Mein Gegner Prof. Dr. Johannes Dorst überspielte mich ausgangs der Eröffnung und hatte zu viele gute Möglichkeiten mir den Garaus zu machen. Am Ende nahm er einen Bauern und ich bekam ein gutes Gegenspiel, das ich dann fast fehlerfrei gespielt habe. 

Aber nur fast. Am Ende hätte Weiß sich Studienartig retten können. 

Weiß am Zug kann hier remis halten. 48. g4(?) ist es nicht, was mein Gegner nach 5h in der Partie gespielt hat. Mir hat es auch nur der Rechner verraten, gesehen habe ich diese Variante natürlich nicht. 

Lösung am Ende des Berichtes. 

3-0

Klaus-Jürgen spielte dominant nach vorne und stellte seinen Gegner Dr. Bernd Baum einige Probleme, landete aber am Ende in einem Damenendspiel mit Minusbauern. Durch geschicktes Aufstellen von vielen Fallen konnte er sich ein Remis erkämpfen. Schöne kämpferische Leistung, nachdem was unser KJ im letzten dreiviertel Jahr alles durchgemacht hat. 

3.5-0.5

Christophers Gegner ist eine hessische Legende, Horst Alber. 2-Facher Hessischer Meister und einer der Erfinder der Ampel. Horst spielte Königsindischen Angriff im Anzug, und griff Christophers König heftig an, doch die Umsichtige Verteidigung von Christopher zahlte sich aus, und nach und nach konnte er sich einen Bauern nach dem anderen holen, während er immer alle Felder um den König herum gedeckt hielt. Eine starke Partie von unserem Christopher. 

4.5-0.5

Mark gewann früh einen Bauern gegen Thomas Henrich und konnte seinen Vorteil immer weiter ausbauen, einmal lief es fast schief, als er dachte, er gewinne eine Figur, sah aber dann noch eine Abwicklung, die die Qualität behielt. Sehr souverän vorgetragen. 

5.5-0.5

Thorsten hatte gegen Eric Rolle früh eine gute Stellung gegen einen doppelten isolierten E-Bauern. Eric gab dann eine Qualität für das Gegenspiel und machte es Thorsten sehr schwer, voranzukommen. Thorsten prüfte seinen Gegner noch recht lange, ob er nicht doch ein wenig Milch geben wollte, aber Eric tat ihm den Gefallen nicht und hielt durch aktives Spiel alles zusammen.

6-1

Last but not least, unser Jens spielte gegen Joachim Dunckers Najdorf eine scharfe Partie und konnte Ihm einige Probleme stellen. In dem Moment, wo es für Schwarz gelaufen schien, opferte Joachim eine Qualität. Jens sah kurze Zeit später eine sehr schöne Kombination und gewann eine Figur. 

Die Zuschauer dachten, es ist bald vorbei, als die beiden in einem Endspiel S+B vs 3 B landeten. Doch hier blieb Jens aufmerksam und konnte sich 2 Freibauern einheimsen und damit den vollen Punkt. 

7-1

Die Abstiegssorgen sollten damit beigelegt sein, leider nicht für unsere Reisepartner, die Schönecker Schachfreunde. 

Auflösung:

48. Ke5! macht Remis, weil das das Manöver Td6 verhindert und damit Schwarz nichts anderes als Remis übrig bleibt.