Titelfoto v. l. n. r.: Richard Bethke, Adam Baranyai, Emil Eull, Robert Bethke, Jan Niklas Kolzenburg, Claas Marten Feick
Am Wochenende des 17./18.06.2023 machte sich eine Neuberger Delegation auf in die Jugendherberge Biedenkopf, um an der Hessischen Mannschaftsmeisterschaft in der Altersklasse U20 teilzunehmen. Dieses Jahr gab es gar so viele teilnehmende Mannschaften, dass die zeitgleich stattfindende HMM U12 auf ein Schnellschachturnier am Samstag begrenzt werden musste. In der U20 hieß es aber immer noch „Langschach“ mit der ungewohnten und nicht ganz angenehmen Zeitkontrolle 1:00h + 30sec/Zug.
Die Mannschaft konnte beinahe in Bestbesetzung antreten und bestand nach kleineren Bretttäuschen aus Richard Bethke, Adam Baranyai, Emil Eull, Robert Bethke, Jan Niklas Kolzenburg und Claas Marten Feick und einem DWZ-Schnitt von über 2000.
Geübte Augen erkennen, dass irgendetwas mit dem Modegeschmack der Mannschaft passiert sein muss:
Die erste Runde begann mit einem 4:2-Sieg gegen Darmstadt. Richard und Jan Niklas gewannen ihre Partien, Claas ebenfalls, aber – für ihn natürlich ärgerlich – kampflos. Emil und Robert waren mit ihren Remisen wohl nicht ganz zufrieden, ebenso wie Adam, der eine aussichtsreiche Stellung in Zeitnot leider einstellte.
In der zweiten Runde gegen die SG Bergstraße 1 konnten Richard, Adam, Emil und Jan Niklas ihre Partien souverän gewinnen. Robert hatte zwar einen Turm mehr, aber eine komplexe taktische Stellung und fand den Gewinn leider nicht. Claas übersah ein starkes Opfer seines Gegners, sodass der Endstand hier ebenfalls 4:2 lautete.
In Runde 3 wurde das Team gegen Offenbach heruntergelost. Richard gewann schnell, Robert überspielte seine Gegnerin schrittweise und gewann dann auf Zeit. Claas konnte seinen Gegner mit einem sehenswerten Turmopfer auf h7 bezwingen. Adam, Emil und Jan Niklas kamen leider nicht über ein Remis hinaus, was nicht ganz zufriedenstellend war.
Der Samstagabend wurde selbstverständlich für Teamaktivitäten genutzt, wobei hierbei Tridem ganz oben auf der Liste stand. Mit einem pinken Brett macht das auch gleich viel mehr Spaß.
Mit unserem Zimmer hatten wir auch mehr Glück als die stolzen Bewohner des zu dieser Tür gehörigen Zimmers:
Runde 4 folgte ein weiteres 4:2 gegen Bad Homburg, wobei Jan Niklas und Richard je ein Remis beisteuerten und Adam, Emil und Robert gewannen, wobei nicht alle Siege ganz souverän zustande kamen.
In Runde 5 gegen Kassel musste mindestens ein Unentschieden her, um den Hessenmeistertitel zu sichern. Robert hatte eingesehen, dass seine bisherigen Resultate von seiner unklugen Eröffnugnswahl herrührten, und leitete deshalb mit der Ampel seine beste Partie des Turniers ein. Claas und Jan Niklas konnten zwei weitere Brettpunkte beisteuern, sodass der Hessenmeistertitel bereits sicher war. Bei Richard lief es leider nicht so gut, er verlor seine Partie und damit auch den Brettpreis und einige DWZ-Punkte. Emil verlor ziemlich dämlich, denn nach wechselhaftem Partieverlauf vergaß er in Zeitnot just in dem Moment, in dem er in ein (vermutlich immer noch ausgeglichenes) Turmendspiel mit Mehrbauern übergehen konnte, die Uhr zu drücken und verlor so relativ rätselhaft auf Zeit. Das führte auf der Rückfahrt noch zu einigem Kopfzerbrechen, da auf Youtube auf die Schnelle auch keine ähnliche Situation auffindbar war, die das Ganze wieder etwas normalisiert hätte. Immerhin konnte Adam seinen Gegner nach langem Kampf bezwingen und sicherte den 4:2-Sieg und damit 10:0 Mannschaftspunkte.
Insgesamt war schlussendlich also ein Hessenmeistertitel zu verzeichnen, richtig zufrieden war die Mannschaft schachlich aber angesichts der Tatsache, dass alle Spieler ein DWZ-Minus zu verzeichnen haben (am gnädigsten noch bei Jan Niklas mit -2,8) trotzdem nicht. Jan Niklas konnte sich mit seinen 4/5 Punkten sogar noch den Brettpreis an Brett 5 sichern!
Was sich aber sagen lässt, ist, dass es bei Schachturnieren ja nicht nur um die Partien geht, und die Chemie in der Mannschaft war wunderbar und sorgte dafür, dass das Wochenende letztlich doch noch als lohnend bewertet werden konnte.
Vielen Dank auch noch an Sonia Feick, die nach der Hinfahrt am Samstag direkt den ganzen Tag da blieb und für alles sorgte. Leider wurde es ihr nicht immer einfach gemacht; so verhinderte ein das „Geronimo Theme“ spielendes Klavier zum Start von Runde 1 ein ordentliches Mannschaftsfoto zu Beginn:
Im weiteren Verlauf des Turniers verbesserte sich allerdings entweder der Klavierspieler oder wurde ausgetauscht, später waren nämlich neben dem Elsa-Song auch fortgeschrittenere Stücke zu hören.
Die Ergebnisse und ein Foto von der in Anbetracht des nahenden Zuges, der auch drei Neuberger nach Hause bringen sollte, zügig abgehaltenen Siegerehrung lassen sich hier bei der HSJ finden.
Als Nächstes sind natürlich alle Augen auf die MDVM gerichtet, die im September in Oberbernhards stattfinden wird und als Qualifikationsturnier für die DVM dient, die dann zwischen Weihnachten und Silvester in Magdeburg augetragen werden wird.
Eine Antwort zu „Verlustpunktfrei U20-Hessenmeister, oder auch nicht…“
[…] Vergleich zur Hessischen Mannschaftsmeisterschaft stieß Ole noch zu unserem Team dazu, sodass wir in der Aufstellung Richard Bethke, Robert Bethke, […]